Channel Sightseeing Tour II

Kanalinseln・Nord-Bretagne

Der Ärmelkanal mit seinen anspruchsvollen Tiden- und Strömungsverhältnissen ist ein tolles Trainingsrevier für die Gezeitennavigation. Der Törn ist optimal für Seglerinnen und Segler geeignet, die sich aktiv mit einbringen wollen und dabei Kenntnisse bzgl. Gezeitennavigation, starken Strömungen, Nachtansteuerungen, Begegnungen mit der Großschifffahrt und vielem mehr erwerben wollen. Auf der perfekt ausgestatteten Segelyacht Logoff kann man sich mit AIS und Radar mit den elektronischen Navigationshilfen beschäftigen und am VHF-Küstenfunkverkehr teilnehmen.

Um diese Jahreszeit wird sich wahrscheinlich auch mal die Gelegenheit zum Starkwindsegeln ergeben, getreu dem Motto:

„A smooth sea never made a skilled sailor“

Durch die umfangreiche Segelgarderobe können wir auf unterschiedliche Wettersituationen mit dem Setzen der jeweils passenden Segel reagieren.

Das Revier bietet ein optimales Umfeld. Durch den Golfstrom ist das Wasser relativ warm und das Klima mild. Die Infrastruktur in den Häfen steht Seglern das ganze Jahr über zur Verfügung und mit Wind ist auch zu rechnen. Was will man mehr?

Wir starten unseren Törn in Cherbourg, dem Zielhafen des wenige Wochen vorher beendeten legendären ROLEX Fastnet Races 2021, an dem auch die Logoff teilnehmen wird. Sofern das Wetter mitspielt ist unser erstes Etappenziel auf den Channel Islands die Insel Alderney, wo wir uns einen Bojenliegeplatz im Hafen von Braye suchen. Dazu müssen wir die seglerisch anspruchsvolle Enge zwischen Festland und Alderney, das berühmte Alderney Race passieren und auf der Westseite der Insel die Enge The Swinge passieren. In beiden Gebieten herrschen starke Gezeitenströme, die unsere Logoff mit nie gekannter Geschwindigkeit mitreißen und die sich zu definierten Zeiten als turbulente Strudel, die Eddies, bemerkbar machen – für beide Engen müssen wir deshalb das richtige Gezeitenfenster in Abhängigkeit von Tide, Strom und Wind abwarten und in Cherbourg entsprechend aufbrechen.

Nach Alderney steuern wir St. Peter Port auf Guernsey an für einen kompletten Sightseeing Tag und suchen anschließend dann eine der vielen Ankerbuchten vor Sark auf. Von hier aus geht es weiter nach St. Helier auf Guernsey, der letzten der von uns besuchten herrlichen Channel Islands mit ihrem Mix aus französischen und englischen Einflüssen.

Der Törn führt uns, auf Wunsch gerne mit einer Nachtfahrt, anschließend zu unseren Reisezielen in der Nord-Bretagne, den schönen Städtchen St. Perros-Guirec, oder alternativ nach Treguier bzw. Trebeurden, weiter nach Roscoff, berühmt für seine Zwiebeln und die Johnnies genannten fahrenden Zwiebelhändler, denen sogar ein Museum gewidmet ist. Roscoff vorgelagert ist die Île de Batz. Die Passage zwischen Festland und Insel ist höchst anspruchsvoll und erlaubt wenig navigatorischen Spielraum. Das wollen wir uns dann für die Rückreise am nächsten Tag aufsparen, damit die Besatzung ausgeschlafen und die Tide optimal ist.

Von Roscoff aus segeln wir nach Umrundung der Île de Batz entlang der nord-bretonischen Küste ostwärts und sehen dabei hoffentlich auch die Côte de Granit Rose in der Abendsonne leuchten. Wir erleben dabei die vielen kulinarischen und kulturellen Genüsse der einzelnen Regionen – bereichern werden wir uns an der schönen und wilden Natur mit Landschaften, die sich durch den gewaltigen Tidenhub innerhalb weniger Stunden komplett verwandeln.

Der Törn führt uns an der zauberhaften Île de Bréhat vorbei weiter zur Stadt Paimpol, oder alternativ auch nach Lezardrieux. In beiden Fällen bildet jeweils das enge Fahrwasser zu den Häfen einen navigatorischen Leckerbissen. Im Hafen von Paimpol fällt z.B. die Fahrrinne bei Ebbe bis hin zur Schleuse auf mehreren Seemeilen komplett trocken. Höchste Konzentration von Navigator und Steuermann sind gefordert. Eine genaue Kenntnis der Gezeiten und der aktuellen Wettervorhersagen ist für das ganze Revier obligatorisch.

Die letzte Etappe unseres Törns führt uns dann über St. Brieux le Legue oder alternativ St. Quay-Portrieux zu unserem Zielhafen St. Malo, welches in der Rance-Mündung wie ein steinernes Schiff stolz seine Festungsmauern ins Meer streckt. Die aus den Befestigungen emporragenden Fassaden und Wehrtürme verleihen der Stadt ihre einzigartige Silhouette. Der Wehrgang bietet einen herrlichen Ausblick über die Stadt, für den wir uns am Ende unserer Reise auch die nötige Zeit einplanen wollen.

Wie immer, ergibt sich die genaue Routenplanung aus den Wünschen der Crew, ergänzt um die navigatorischen und wettertechnischen Erfordernisse.