Die Biskaya von innen +
Küstensegeln, Kultur, Küche
Für die meisten Segler ist die Biskaya ein Seegebiet, welches man, oft mit einem mulmigen Gefühl, auf schnellstem Wege überquert. Die allerwenigsten nehmen sich die Zeit, die schönen, interessanten Orte im Innern der großen Bucht anzusteuern. Wir besegeln mit unserem Törn alleine vier spanische Regionen – Galicien, Asturien, das Baskenland und Kantabrien – mit ihren unterschiedlichen Charakteren. Dazu mit Pyrénées-Atlantiques und Charente Maritime zwei französische Départements.
Wir starten in La Coruña. Die große Ría de Coruña und die angrenzende Ría de Betanzos bieten uns komfortable Möglichkeiten zum Einsegeln und für ein intensives Manövertraining, bevor es raus auf den Atlantik geht. Auf dem Weg nach Gijón haben wir die Qual der Wahl, welche der vielen reizvollen Rías wir ansteuern wollen: Cedeira, Ortigueira, Viveiro, Foz oder Ribadeo an der galicisch-asturischen Grenze.
Rías sind ehemalige Flusstäler die von Meerwasser überflutet wurden. Sie strecken sich zum Teil weit ins Landesinnere und bieten zum einen Schutz, falls der Atlantik sich als zu ungestüm erweisen sollte. Zum anderen handelt es sich bei den Rías um eigene, ganz unterschiedliche Segelreviere, die es mitsamt ihren Häfen und Ankerbuchten zu entdecken gilt.
Kurz vor Gijón bietet sich ein Abstecher nach Cudillero an, einem der schönsten Fischerdörfer an der spanischen Nordküste, bevor wir die große Hafenstadt erreichen. Gijón ist ein kulturelles und gastronomisches Zentrum der Region, wo wir es uns so richtig gut gehen lassen können. Das Leben spielt sich größtenteils auf den Straßen ab, wo man bei einem oder mehreren Gläsern artistisch ausgeschenktem Sidra schnell ins Gespräch kommt.
Von Gijon nach Santander segeln wir entlang einer traumhaft schönen Felsenküste mit den Los Picos de Europa im Hintergrund. Eine schöne Anlaufstelle findet sich in dem hübschen Fischerörtchen Llastres und auf dem Weg darf auch ein Besuch von Vicente de la Barquera nicht fehlen. Alleine das Anlegen an Bojen vor der Brücke bei starkem Strom ist ein Erlebnis für sich.
Ein weiterer Segeltag bringt uns nach Bilbao, der Hauptstadt des Baskenlandes. Feinschmeckern läuft schon das Wasser im Mund zusammen: In dieser Region gibt es die höchste Sterne-Dichte der Welt! Und bei Kulturliebhabern liegt natürlich das weltberühmte Guggenheimmuseum an erster Stelle.
Nach Bilbao schließt sich das + des Törns, sozusagen die Kür:
Auf dem Weg nordwärts durch die Biskaya passieren wir die Süd-Bretagne mit der Möglichkeit zu Zwischenstopps an der Küste oder den wunderschönen Inseln.
Nach der Durchfahrt des Chenal du Four wird der Ärmelkanal erreicht, wo auch die Nord-Bretagne und die Kanalinseln reizvolle Ziele bieten. So bietet sich ein Stopp auf Guernsey an, um von dort aus nach genauer Tidenkalkulation durch das berühmte Alderney Race zu „schießen“. Schlusspunkt des Törns ist die historische Hafenstadt Cherbourg an der Küste der Normandie, gleichzeitig auch Flottenbasis der französischen Marine.
Die genaue Routenplanung ergibt sich aus den Wünschen der Crew, ergänzt um die navigatorischen Erfordernisse.